Kern des Projekts H2GE sind die Planungen für die Errichtung einer Gigawatt-Dekarbonisierungsanlage in Rostock zur Umwandlung von Erdgas in CO2-armen Wasserstoff. Jährlich könnten hier bis zu 230.000 Tonnen Wasserstoff erzeugt werden – das entspricht 8 bis 9 TWh. Das dabei anfallende CO2 soll dem Projektstand nach mittels bereits verfügbarer Technologien abgeschieden, verflüssigt und zur dauerhaften und sicheren Offshore-Einspeicherung per Schiff zurück nach Norwegen transportiert werden.
H2GE soll einen Anschluss an das zukünftige deutsche Wasserstoffkernnetz erhalten, so dass der in Rostock erzeugte Wasserstoff auch den ostdeutschen Industrieclustern in Brandenburg und Mitteldeutschland zur Verfügung stehen kann. Damit kann sowohl die Wertschöpfung am Industriestandort Rostock als auch darüber hinaus in den neuen Bundesländern gestärkt werden.
Im Vergleich zum derzeit in den genannten Zielmärkten vorherrschenden Einsatz fossiler Energieträger ließen sich so Millionen Tonnen CO2-Emissionen jährlich einsparen. Die geplante Erzeugung von Wasserstoff auf Basis der Dekarbonisierung von Erdgas kann als im industriellen Maßstab anwendbare Technologie für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland dienen. Grundlegend ist darüber hinaus die Gewährleistung einer langfristig sicheren Grundlastversorgung der ostdeutschen Industrie mit Wasserstoff Ziel des Vorhabens.
Mit dem Projekt H2GE weiten das norwegische Energieunternehmen Equinor und der deutsche Gaskonzern VNG AG ihre bestehende Zusammenarbeit im Gassektor auf die neuen Bereiche CO2-armer Wasserstoff und die Abscheidung, Nutzung und Offshore-Speicherung von CO2 (CCU
und CCS) aus.

Wertschöpfungsstufen des Projekts H2GE Rostock (Darstellung mit Abschnitten des geplanten H2-Kernnetzes (Stand: Mai 2024)