Die Südzucker AG betreibt zusammen mit dem Tochterunternehmen CropEnergies AG in Zeitz eine einzigartige Bioraffinerie bestehend aus Zuckerfabrik, Stärkefabrik, einer Anlage zur Herstellung von erneuerbarem Ethanol und hochreinem Neutralalkohol sowie einer Anlage zur Verflüssigung von biogenem Kohlenstoffdioxid (CO2). Das Ethanol findet Anwendung als Kraftstoffadditiv (E10), Lebensmittelalkohol und Bereichen wie Pharma oder Kosmetik. Als Koppelprodukt der Fermentation zur Ethanolherstellung entsteht, neben proteinreichen Futtermitteln, insbesondere biogenes CO2.
Da dieses CO2 zuvor durch Photosynthese aus der Luft in Form von Biomasse gebunden wurde , handelt es sich um biologisches Carbon Capture. Biogenes CO2 aus Fermentationsprozessen ist im Vergleich zu anderen CO2-Quellen (Rauchgasen oder Luft) hochrein (ca. 99 %) und eignet sich daher sehr gut zur Umsetzung mit Grünem Wasserstoff zu Folgeprodukten wie bspw. grünes Methanol.
Die Südzucker Gruppe hat zusammen mit mehreren Projektpartnern eine vom BMWi geförderte Konzeptstudie durchgeführt (2018 – 2020), in der eine Power-to-Methanol- Demoanlage für Zeitz geplant wurde (ca. 3.500 t/a). Die Idee soll als sektorenkoppelndes Projekt weiterentwickelt werden. Ziel ist die Realisierung einer vollständig neuen Wertschöpfungskette vom Windrad, über Wasserstofferzeugung, -speicherung bis zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe mit Partner in der Region Mitteldeutschland und über entsprechende Infrastrukturen. Die Südzucker Gruppe sieht sich dabei als potenzieller Hersteller von synthetischen Kraftstoffen auf Basis von biogenem CO2. Für die Realisierung soll die biogene CO2 Punktquelle über ein Leitungssystem mit dem Wasserstoffkernnetz verbunden werden. Dadurch könnten zukünftig bis zu 200.000 t/a synthetische Kraftstoffe im Süden Sachsen-Anhalts hergestellt werden.
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