Seit dem 1. Januar 2022 läuft das Projekt H₂-Infra, das mit 1,6 Millionen Euro vom BMWK gefördert wird und ein Konsortium aus DBI Gas- und Umwelttechnik, MITNETZ GAS und HTWK Leipzig umfasst. Dieses Konsortium hatte bereits im Vorgängerprojekt H₂-Netz zusammengearbeitet, wobei der Schwerpunkt hierbei auf die Errichtung der Anlage und die Anbindung von Wasserstoffendverbrauchern lag. Am Standort wird nun ein 1,4 km langes, aus PE-Leitungen bestehendes, 100 % H₂-Verteilnetz inkl. einer GDRA (Druckstufen DP25, DP16, DP1) und Odorieranlage betrieben. Im sogenannten Innovationspavillon wird mittels verschiedener Anwendungstechnik der Wasserstoff in Strom und Wärme umgewandelt.

Das aktuelle Projekt konzentriert sich auf der Sicherstellung der Funktionalität dieses H₂-Verteilnetzes inklusive aller Komponenten unter dynamischen Betriebsbedingungen und auf der Bereitstellung einer extrem hohen Gasqualität und Versorgungssicherheit für zukünftige Anwendungen. Zudem erfolgt eine ökologisch-ökonomische Analyse und Bewertung der Wasserstoffwertschöpfungskette. Dabei werden verschiedene Anwendungspfade in den Sektoren Mobilität, Haushalt, Gewerbe und Industrie betrachtet.

Meilenstein in die letzten Monate war der Einbau und der Betrieb einer H₂-Therme von Vaillant, die zusammen mit einer Brennstoffzelle als Endverbraucher im Wasserstoffdorf dient und die praktische Umsetzbarkeit von Wasserstoff verdeutlicht. Eine weitere Errungenschaft ist der Komponentenversuchstand, an dem Erdas-Armarturen konstant mit 100% H₂ durchströmt werden, um die Langzeitbeständigkeit gegenüber dem Gas zu untersuchen.

Es finden regelmäßige Schulung und öffentliche Führungen statt, um Interessierten den Zugang zu ermöglichen.

H₂-Komponentenversuchsstand (Bildrechte: Katrin Haase)