Die Stadtwerke Jena Netze treiben die Transformation ihrer Erdgasnetze hin zu Wasserstoffnetzen aktiv voran. Ziel ist es, bereits ab 2028 erste industrielle Ankerkunden mit Wasserstoff zu versorgen. Dafür arbeitet das Unternehmen seit Anfang 2023 mit den Fachexperten DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH aus Leipzig zusammen.
Die Untersuchung des bestehenden Netzes auf seine Wasserstofftauglichkeit ist inzwischen abgeschlossen. Demnach sind die etwa 550 Kilometer erdverlegten Rohrleitungen prinzipiell wasserstofftauglich, außerdem bis zu 50 Prozent der weiteren 51.700 betrachteten Assets. Auszutauschen oder anzupassen sind vor allem Gaszähler und Mengenumwerter, Komponenten von Gas-Druckregelanlagen und vereinzelte Hausdruckregler. Bis Mitte des Jahres sollen die Erkenntnisse der Netzanalyse nun in einen konkreten Investitions- und Zeitplan überführt werden.
In Jena sind die Voraussetzungen zur Nutzung leitungsgebundenem Wasserstoff äußerst günstig: Das geplante Kernnetz verläuft entlang der Autobahn A4 direkt vor den Toren der Stadt. Dort soll 2027/2028 eine neue Übernahmestation entstehen und den Wasserstoff von Süden ins städtische Verteilnetz einspeisen. Da im Norden noch eine weitere Übernahmestation für Erdgas vorhanden ist, können beide Gasnetze (zunächst) parallel weiterbetrieben werden.