VNG plant gemeinsam mit seinen Partnern EnBW und dem japanischen Energiekonzern JERA die Errichtung einer großtechnischen Anlage zum Cracken von Ammoniak (NH3) und könnte ab 2030 mit diesem Cracker 2% bis 6% der Wasserstoffnachfrage in Deutschland decken. Ammoniak dürfte zukünftig zu einem der wichtigsten Transportmedien für Wasserstoff (H2) gehören und kann somit optimal zum Import von dekarbonisierten und grünen Molekülen aus sonnen- und windreichen Regionen der Erde genutzt werden. Ähnlich wie LNG kann es per Schiff flüssig transportiert und über Terminals angelandet werden.

Da das Cracken von Ammoniak weltweit noch nicht im großtechnischen Maßstab eingesetzt wird und es sich um einen für die Energiewirtschaft neuen Stoffstrom handelt, eruiert das Konsortium den Bau einer kleineren Demonstrationsanlage bereits vor Fertigstellung des deutschen H2-Kernnetzes. Für diese Anlage kommt entweder ein Standort angrenzend an bestehende NH3-Importinfrastruktur oder in der Nähe eines potenziellen Ankerkunden in Frage. Mit dem von VNG gewohnten Fokus auf die neuen Bundesländer wird ein Standort in Mitteldeutschland oder an der Ostseeküste präferiert.

Die Demonstrationsanlage soll eine jährliche Kapazität von 500 bis 1.500 t H2 besitzen und mit den Erfahrungen sollen Risken der Technologie, Supply Chain und bei den Genehmigungsverfahren für die großtechnische Anlage minimiert werden. Auch verschiedene Vermarktungsmodelle stehen für die Pilotanlage zur Disposition.