Strukturwandelszenarien zur Umstellung auf eine treibhausneutrale chemische Produktion wurden identifiziert, beschrieben und bewertet. Die Bewertung erfolgte auf Basis techno-ökonomischer Prozessmodelle bzgl. betriebswirtschaftlicher und volkswirtschaftlicher Auswirkungen. In diesem Zuge wurden Instrumente zur quantitativen Bewertung von Strukturwandelprozessen in der chemischen Industrie entwickelt. Dies umfasst ein regionalisiertes Input-Output-Modell zur Abbildung von Wertschöpfungsverflechtungen zwischen Industriesektor und Landkreisen sowie ein integriertes Stoff- und Energiestrommodell zur Abbildung komplexer chemischer Produktionsnetzwerke. Die Umstellung auf eine nachhaltige Energieversorgung und chemische Erzeugnisse können durch lokale Synthese chemischer Basisrohstoffe (z. B. Wasserstoff, Methanolsynthese) oder den Import grüner Rohstoffe (z. B. grünes Ammoniak, synthetisches Naphtha) erreicht werden. Welcher Transformationspfade nachhaltig implementiert werden kann hängt dabei von verschiedenen Rahmenbedingungen ab (wie z. B. Kosten der Elektrizitätsversorgung, Verfügbarkeit von Rohstoffimportinfrastruktur, Weltmarktpreisen für grüne Rohstoffe).